Die Kosten des Materials sind mit denen von Amalgam vergleichbar. Der Zahnarzt schätzt GIZ jedoch vor allem wegen der zahlreichen Vorteile, die er mit sich bringt: Anders als bei Kunststoff-Füllungen ist ein Verkleben des Materials am Zahn nicht erforderlich, denn es ist selbstadhäsiv.
Die Handhabung ist somit sehr einfach, ohne fehleranfällig zu sein. Es bedarf keiner aufwendigen Technik, deshalb kommt Glasionomerzement auch im Rahmen des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geförderten ART-Projekts zum Einsatz. Die sogenannte ART-Versorgung bezeichnet das “Atraumatic Restoration Treatment”, also die Versorgung mit Zahnfüllungen, ohne zu bohren. Hierbei entfernt der Zahnarzt die von Karies befallenen Stellen am Zahn nur mithilfe von Handinstrumenten und füllt ihn dann mit GIZ. Das Einbringen dieser Füllungen in den Zahn ist in der Regel schmerzfrei und kann ohne Betäubung vorgenommen werden.
Ein weiterer Vorteil von Glasionomerzement für Zahnfüllungen ist die geringe Polymerisationsschrumpfung. Das bedeutet, dass sich das Material bei der Aushärtung im Zahn nur wenig zusammenzieht. Bei einer ausgeprägten Schrumpfung würde sich die Dichtigkeit der Füllung am Rand des Zahns verringern.
Außerdem zeichnet sich das Material durch eine gute Biokompatibilität (Gewebeverträglichkeit) aus. Auch Patienten, die allergisch auf bestimmte Kunststoffe reagieren, können GIZ gut vertragen. Unverträglichkeitsreaktionen auf Glasionomerzement (ohne Zusatz von Kunststoffen) sind nicht bekannt.
Positiv ist auch das enthaltene Fluorid, welches kontinuierlich abgegeben wird. Dadurch kann sich im Bereich der Zahnfüllung einen Kariesschutz (Randkaries) aufbauen. Letzteres ist besonders vorteilhaft für Kinder, die von dem zusätzlichen Kariesschutz profitieren.