Rauchen schadet der Gesundheit - und das auf vielerlei Weise. So haben Raucher unter anderem ein höheres Risiko, an Krebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken. Sie sind aufgrund des durch Nikotin geschwächten Immunsystems anfälliger für Infektionen aller Art und schädigen mit dem Rauchen auch ihrer Mund- und Zahngesundheit.

 

Welche Folgen hat das Rauchen für die Zahngesundheit?

Die Folgen des Zigarettenkonsums auf die Zahngesundheit sind vielfältig: So verändert Tabakrauch zum Beispiel die Zusammensetzung der Bakterien im Mund. Eine US-amerikanische Studie zeigte, dass Raucher deutlich mehr schädliche Bakterien und weniger nützliche Bakterien in ihrem Mund haben als Nichtraucher [1]. Diese Bakterien begünstigen viele Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparats, wie zum Beispiel Karies und Parodontitis.

 

Rauchen begünstigt Karies und Parodontitis

Das Risiko von Zahnerkrankungen wie Karies steigt mit dem Rauchen an. Ein Grund hierfür könnte sein, dass Rauchen den Mund austrocknet und dadurch weniger Essensreste und Bakterien mit Speichel ausgespült werden. Das ist zumindest der Grund für den unangenehmen Geschmack, den viele Raucher ständig im Mund haben, und kann außerdem Mundgeruch verursachen.

Eine Studie deutscher Wissenschaftler ergab, dass weltweit 40 Millionen Fälle schwerer Parodontitis auf das Rauchen zurückzuführen sind [2]. Alleine in Deutschland ist jede zehnte Parodontitis die Folge von Zigarettenkonsum. Sie wird umso schlimmer, je mehr Zigaretten die jeweilige Person raucht.

 

Erhöhtes Krebsrisiko im Mund- und Rachenraum

Tabakrauch enthält über 4.700 giftige Substanzen, von denen ungefähr 60 potenziell krebserregend sind. Besonders gefährdet sind Bereiche, die direkt mit dem Rauch in Kontakt kommen, deshalb ist das Risiko für Mundhöhlen-, Rachen-, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs bei Rauchern deutlich höher als für Nichtraucher.

 

Weitere zahnmedizinische Probleme durch das Rauchen

Nikotin begünstigt Zahnfleischschwund. Dieser führt dazu, dass irgendwann die empfindlichen Zahnhälse frei liegen. Damit sind sie nicht nur anfälliger für Infektionen, sondern auch zunehmend schmerzempfindlich.

Auch bei der Behandlung selbst kann das Rauchen für Komplikationen sorgen, zum Beispiel im Bereich der Implantologie. So ist bei Rauchern der Einsatz von Zahnimplantaten schwieriger als bei Nichtrauchern, da die Implantate nicht so gut einwachsen - möglicherweise aufgrund der schlechteren Durchblutung des Zahnfleischs.

Optisch wirkt sich das Rauchen ebenfalls negativ auf die Zähne aus, denn der Zigarettenkonsum führt zu gelb-braunen Verfärbungen an den Zähnen. Diese lassen sich selbst durch eine sehr gründliche Zahnhygiene und einer regelmäßigen professionellen Zahnreinigung nicht dauerhaft entfernen, solange weiter geraucht wird.

Zudem beeinträchtigt das Rauchen auch den Geruchs- und Geschmackssinn. Erst einige Tage nach dem Rauchstopp haben sich die Sinnesorgane wieder regeneriert und liefern intensivere Geruchs- und Geschmackserlebnisse.

 

Quellen:

[1] https://www.nature.com/articles/ismej201637
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28965352


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